Was hast du diesen Sommer vor? Zuhause rumhängen, ganz viel baden gehen oder herumreisen und Städte erkunden? Auf eins können wir uns jedenfalls nicht mehr verlassen – auf´s Wetter! Also besser einen Plan B bereithalten, falls aus deinem Campingurlaub doch nichts wird, weil ein netter kleiner Tornardo erwartet wird…wie wäre es mit ein paar Büchern im Gepäck, richtig guten Büchern? Egal wie das Wetter wird, hier findest du deine Sommerlektüre:
Regen
Karen Duve: Regenroman -wahnsinnig gut, aber verstörend- zwischenmenschliche Abgründe -Ort: Deutschland
Haruki Murakami: Kafka am Strand -eindrucksvoll und fantastisch, obwohl es kein Fantasy-Roman ist- Ort: Japan
Sturm
Yann Martel: Schiffbruch mit Tiger -existenzialistisch und sehr gut, vor allem die zweite Hälfte- Ort: Indien, Pazifik
Terry Pratchett: Eine Insel -erst mal traurig, aber dann hoffnungsvoll und schön- Ort: Südsee
Hitze
Will Gatti: Diebe -realistisch, tragisch und hoffnungsvoll zugleich- Ort: Brasilien
Cory Doctorow: Little Brother -super (Noch-)SciFi für alle Überwachungsgegner- Ort: San Francisco
Andy Behrens: Spritztour –witzig, übertrieben und jugendlich, dennoch ernst- Ort: USA
Falls ihr es noch nicht wusstet: Die aktuelle Ausgabe gibt es in drei Buchläden zu kaufen. Und zwar in ‚Neues Kapitel‘ in der Kopenhagener Straße 7, in der ‚Buchbox‘, Kastanienallee 88, außerdem in dem neuen Comicladen ‚Modern Graphics‘ ein paar Häuser weiter. Der ist übrigens sowieso besuchenswert!
Wenn du mit dem Zug nach Beelitz fährst (ca. 1 h von Berlin entfernt) und bei der Station Beelitzer Heilstätten aussteigst, stehst du sozusagen schon vor der ehemaligen Lungenheilanstalt. Sie war sehr groß und bekannt, verfiel dann aber, als die Sowjets abzogen. Davor war es schon als Lazarett genutzt worden. Das Gelände ist weitläufig; ein Teil ist abgesperrt, aber ein Großteil kann einfach besichtigt werden. Eigentlich darf man sich die Gebäude nur von außen anschauen. Die spannendsten Entdeckungen wirst du aber drinnen machen. Geräte, über deren Zwecke man nur Vermutungen anstellen kann. Verwinkelte Gänge und Zimmer. Ausgedünnte Wände, die das Gewebe im Gemäuer freigeben. Geister- und Drachenbilder von Partyveranstaltern…naja, und wundere dich nicht über die antisemitischen Sprüche an den Wänden und die glatzköpfigen Männer, die durch die Ruinen streuen…sie pilgern vermutlich dort hin, weil Hitler mal für ein paar Wochen da war. Honecker war übrigens fast ein Jahr dort, bevor er untergetaucht ist. Trotz dieser düsteren Vergangenheit macht die alte Lungenheilanstalt zumindest im Frühling keinen gruseligen Eindruck, sondern wirkt beinahe verwunschen. Das sieht in einer regnerischen Nacht sicher ganz anders aus…hm, vielleicht die Kulisse für den nächsten Horrorfilm?
Neben dem S-Bahnhof Pankow-Heinersdorf liegt ein alter, verlassener Rangier- und Güterbahnhof. Wobei er bei genauerer Betrachtung weder wirklich alt noch komplett verlassen ist: Manche Gebäude sind noch in einem sehr guten Zustand, weshalb man sich wundert, wieso sie nicht mehr verwendet werden. Außerdem zeugen Müll und Hinterlassenschaften wie Wanddeko oder Konfetti von vielen Besuchern und ausschweifenden Parties. Der Zugang ist relativ einfach, man muss über den Zaun klettern.
Blick von der Brücke auf´s Bahngelände
der Eingang ins Lokhaus
im Inneren
Kuppel
Nebengebäude
Weg durch das „Bahndorf“
Wohnraum?